Mal wieder etwas aus gegeben Anlass.
Heute wurde ich gefragt ob zwischen zwei Gebäuden (Zitat “Aber: Die sind nur 30 m auseinander”) lieber Glasfaser oder Kupferkabel legen würde.
Jeder der mich kennt weiß was nun kommt: Genau… eine Belehrung und der folgende Blogeintrag.
Die frage was ich lieber machen würde stellt sich hier für mich überhaupt nicht, die Gegenfrage lautet:
“Hast du schon mal was von Strukturierter Verkabelung gehört? “
Nö? Wikipedia hilft…
Nun wenn du den Artikel auf Wikipedia gelesen hast, hast du schon mal grundsätzlich viel gelernt. Jetzt zu #Sashtag BestPractice die goldenen 7 Regeln in Primären- und Sekundären-Bereich der StrukturiertenVerkabelung…
Warum ich zwischen Etagenverteiler und Gebäuden niemals Kupferkabel legen lasse. Sondern vielmehr Glasfaser bevorzuge:
- Höhere Bandbreite
Mit ensprechenden aktiven Komponenten können problemlos LWL-Strecken mit Bandbreiten von 1Gbit/s, 2,5Gbit/s, 10Gbit/s und 40Gbit/s über Streckenlängen von mehreren Kilometern realisiert werden. - Keine Störstrahlung
Lichtwellenleiter sind unempfindlich gegen elektromagnetische Einwirkungen, wie du sie in Kabeltrassen die auch meist Stromleitungen führen, entstehen können. Lichtwellenleiter strahlen keine Signale ab, sodass sie prinzipiell gegen Elektromagnetische Strahlen immun sind. - Kein Potentialausgleich bzw. Potentialtrennung
Die Lichtsignale werden potentialfrei übertragen, das bedeutet Glasfaser und deren Schutzummantelung leiten keinen elektrischen Strom. Aber: Es gibt auch Glasfaserkabel mit metallischen Zugentlastungen, meist Erdkabel hier gilt dies nicht. Generell ist dies aber nicht in der 0815 Hausverkabelung, somit müssen diese nicht nachgeerdet werden. Bei Kupferstrecken muss die Abschirmung stetig auf Erdpotential gehalten werden, was bei längeren Kabelwegen problematisch werden kann. - Blitzschutz / Überspannungsschutz
Bei Spannungsschwankungen oder Blitzeinschlägen können die auftretenden Überspannungen durch Kupferkabel übertragen werden und im schlimmsten Fall zum Komplettausfall der gesamten EDV-Anlage führen. Bei LWL-Strecken werden diese gefährlichen Einwirkungen nicht übertragen und tragen zur Erhöhung der Verfügbarkeit einer EDV-Anlage bei. - Geringes Gewicht bzw. Volumen
Glasfasern haben gegenüber Kupferübertragungsleitungen ein wesentlich geringeres Gewicht, welches z.B. in der Veranstaltungstechnik sehr von Vorteil ist. Ferner können bei Neuanlagen die Verlege-Trassen wesentlich kleiner dimensioniert werden. Ein LWL-Erdkabel mit 48 Fasern (24 Leitung RX/TX) hat im Vergleich zu einem Twin-Twisted-Pair LAN Erdkabel (2 Leitungen) immer noch einen kleineren Kabeldurchmesser. Für die Errichtung einer Datenstecke werden nur 2 einzelne Fasern benötigt. Für eine Kupferstrecke würden schon alle 8 enthaltenden Adern benötigt. Diese Leitung steht für weitere Anwendungen nicht mehr zur Verfügung. Dagegen stehen 22 freie Fasern, welche noch für 11 weitere Strecken oder als Reserve genutzt werden können zu verfügung. - Geringere Brandlast
Durch die Einsparung von Kabelmasse und Anzahl der zu verlegenden Leitungen gegenüber Kupfer-Netzwerkleitungen verringert sich die Brandlast in den jeweiligen Brandabschnitten. Wird ein Bündel mit Kupfer-Netzwerkleitungen oder nur eine Glasfaserleitung durch eine Branschutzwand verlegt, entscheident dieses wesentlich über den Mehraufwand bei der Bearbeitung von Brandabschottungen. - Flexibilität
Sollte ich mich sogar für Single Mode / Mono Mode Glasfaster entschieden haben könnte ich auch in Zukunft flexible mittels Dense Wavelength Division Multiplex (DWDM) oder Coarse Wavelength Division Multiplex (CWDM) weitere Signale (Frequenzen) bzw. für den Laien auch manchmal Farben genannt, über das selbe Kabel übertragen. Hier bin ich mal so frei, dieses Thema hat ein eigenen Blogeintrag verdient…
Bis dahin bleibt neugierig.