Seit Jahrzehnten hören wir immer vom meist dreistufigen Hierarchisches Internetworking-Modell (Core, Distribution, Access).
Vergessen wir dieses Modell für einen Moment und blicken auf das moderne NonSense Insulting OHG Rechenzentrum. Den hier hat mittlerweile ein neues typologisches Design Einzug gehalten. Es nennt sich Leaf-and-Spine, und soll mal wieder aus gegeben Anlass ein kurzer Beitrag von mir werden.
Stellt euch einen Schrank in besagten Rechenzentrum vor, der mit Servern gefüllt ist. Ok, Easy!
Häufig befinden sich oben in jedem Rack ein paar Switches (meist zwei), und aus Gründen der Redundanz hat jeder Server im Rack mindestens eine Verbindung zu diesen beiden Switches. Möglicherweise habt Ihr den Begriff Top-of-Rack (ToR) – Switch schon gehört. Nichts anderes haben wir hier. Zwei bis drei Switche die sich physisch oben in einem Rack befinden. Punkt.
Übersicht
Leaf-Spine ist eine zweischichtige Netzwerktopologie, die aus Leaf- und Spine-Switches besteht.
Leaf-Spine ist eine zweischichtige Netzwerktopologie für Rechenzentren, die mehr East-West-Traffic (untereinander im Data-Center bleibender Traffic) als North-South-Traffic (Traffic zum Edge) aufweisen. Die Topologie setzt sich aus Leaf-Switches (mit denen Server und Speicher verbunden sind) und Spine-Switches (mit denen Leaf-Switches verbunden sind) zusammen.
Funktion der Leaf-Switche
Die Leaf- (deutsch Blatt, Flügel) Switche in einer Leaf-Spine-Topology haben zwei Aufgaben. Verbindung mit…
- Server (Hypervisor, Farm, etc.)
- sowie Spine-Switche
Funktion der Spine-Switche
Die Spine- (deutsch Rücken, Wirbelsäule) Switche in einer Leaf-and-Spine-Topologie haben zwei Aufgaben. Verbindung mit…
- Layer-3 Devices (z.B. Router / Firewall / etc.)
- sowie Leaf-Switche
Ihr werdet in der Topologie feststellen, dass jeder Leaf Switch mit jedem Spine-Switch verbunden ist. Dadurch entfällt die Notwendigkeit von Verbindungen zwischen den Spine-Switche. Im Gegensatz zu einem Leaf-Switch haben alle Anschlüsse eines Spine-Switch einen einzigen Zweck im Leben, nämlich die Verbindung zu einem Leaf-Switch (bzw. Core-Switche/Router). Es ist auch interessant zu beachten, dass die Uplink-Verbindungen von den Leaf-Switch zu den Spine-Switche entweder Layer-2-Verbindungen (d.h. Switched) oder Layer-3-Verbindungen (d.h. geroutete) sein können.
Natürlich variieren die Art und Anzahl der Verbindungen zwischen Leaf- und Spine-Switch je nach verwendetem Switch. Als Beispiel nehmen ich jedoch an, dass ich einen Leaf Switch mit min. 40 Gbit/s Bandbreite habe, mit dem er sich ohne Probleme mit einen Spine-Switch verbinden kann. Abhängig von der Art der Small Form-factor Pluggable (SFP), die Ihr in Euren Switches verwendet, könnt Ihr (z. B.) zwei 40-Gbit/s-Uplinks von einem Leaf-Switch zu zwei Spine-Switches (insgesamt 80 Gbit/s) legen.
Durch die Verbindung der ToR-Switche in einer Leaf-Spine-Topology sind alle Switche im gleichen Abstand voneinander angeordnet (d.h. ein einzelner Switch-Hop).
Allgemeiner Nutzen
Vorteile Layer-2
In einem Layer-2 Leaf-Spine-Design ersetzt die Transparent Interconnection of Lots of Links (TRILL) oder das Shortest Path Bridging (SPB) die etwas altertümliche Spanning Tree Protocol (STP) Topology. Alle Hosts sind mit der Fabric verbunden und bieten eine schleifenfreie Route zu ihrer Ethernet-MAC-Adresse durch eine Shorest-Path-First-Berechnung.
Vorteile Layer-3